Tool: Kalkulation Arbeitnehmerüberlassung – iGZ und ‚Haustarif‘

Power BI lässt sich in einer Unternehmenskultur wunderschön auch als zentrales Tool einsetzen, als Tool, was in der gesamten Unternehmung führend genutzt werden muss.. Bei einem meiner Kunden fand ich eine dezentrale Struktur vor, in dem jeder Vertriebsmitarbeiter seine Aufträge in der  Arbeitnehmerüberlasssung so kalkulierte wie er meinte, mit einem Tool, welches er individuell für am besten hielt oder auch selbst erstellt hatte. 

Das hat natürlich den Nachteil, das kein einheitliches Vorgehen, eine durchgehende Sichtweise auf die Vorkalkulation angesetzt werden konnte und über ein zentrales Element wie Vorkalkulation keine Vorgaben der Unternehmensleitung möglich war. 

Operativer Nachteil auch: Wenn Änderungen des Tarifvertrages anstanden mussten ‚zig Kalkulationstools angepasst werden. Das passierte zeitnah – oder auch nicht – in der richtigen Auslegung- oder auch nicht: Ein sehr diffuser und nicht steuerbarer Prozess! 

Kalkulationen waren nicht normiert, nicht vergleichbar höchst individuell und eine nachgelagerte laufende (Mit-) Kalkulation oder auch Nachkalkulation nach Beendigung der Aufträge führten zu unerwünschten Abweichungen im Vergleich mit der Vorkalkulation.

Eine zentrale Kalkulation aus dem ERP System war nicht möglich, da Tarifänderungen in der Zukunft nicht abgebildet waren.

Hier konnte Power BI dann helfen. In die bestehende Berichtsstruktur habe ich dann das untere Kalkulationstool implementiert. Es genügt (fast) allen meinen Ansprüchen, wenn es noch eine Freigabeeskalation und eine Berücksichtigung von Schicht- und Zeitzulagen hätte.

Es ist aber auch so schon sehr vollständig und bietet eine verlässliche und zentrale Sicht auf relevante Kalkulationen:

  • Berücksichtigung der Branchenzuschlagstarife
  • Berücksichtigung von Aufträgen die den Mindestlohnregelungen (gesetzlicher Mindestlohn, Mindestlohn nach Entsendegesetz) genügen müssen
  • Bekannte Tarifänderungen in der Zukunft
  • Implementierung eines „Haustarifvertrages“ und Gegenrechnung und Vergleich mit dem Flächentarif (hier iGZ)

Probieren Sie es unten einfach mal aus. Folgendes sollten Sie einmal testen:

Menüführung unten rechts (angedeutet durch den nach rechts zeigenden weißen Pfeil auf orangenem Grund) der eine Navigation einblendet

Switch zwischen Kalkulation nach ‚Haustarif‘ und ‚iGZ‘

Vergleich der Kalkulation nach ‚Haustarif‘ und ‚iGZ‘ (Tooltip ‚Orangenes Ausrufezeichen‘ neben der Spalte SVS)

Die Kalkulation erfolgt faktorbasiert, das heißt das der Stundenverrechnungssatz in den Stufen branchenüblich über einen Faktor aus dem Lohn ermittelt wird. Dabei werden natürlich Vergleichslohn und Equalpaylohn ebenfalls berücksichtigt, so wie die tarifkonformen Regelungen zu einem ‚Mindestbranchenzuschlag‚.

BZ-Zuschläge lassen sich mit einem anderen separaten Faktor kalkulieren und natürlich kann eine gegen die BZ-Zuschläge abschmelzenden übertarifliche /außertarifliche Zulage oder auch Einsatzzulage berücksichtigt werden, und … und … und.

In der Mindestlohnkalkulation / Kalkulation nach Entsendegesetz werden die bekannten Änderungen in der Zukunft neben tariflichen Änderungen ebenfalls berücksichtigt.

Im obigen Beispiel wird ein fiktiver ‚Haustarifvertrag‘ angewendet. Dieser stellt den MA immer 3% besser als der Flächentarif und in jeder Lohnstufe mindestens um 0,50 €.

Nachteilig erscheint die Performance der Kalkulation. Aufgrund der ‚dualen‘ Kalkulation (‚Haustarif‘ und ‚iGZ‘) muss Power Bi im Hintergrund massive Rechenlast leisten. Auch die Plattform, auf der dieser ‚Report‘ liegt ist nicht die allerschnellste. Die Rechenlast ist aufgrund der vielschichtigen Parametrisierung immens. Nichtsdestotrotz ein m.E. sehr gelungener Ansatz um ein dezentrale Kalkulation in den Griff zu bekommen und an einer Stelle in der Unternehmung die kritischen Parameter  zu sammeln, so dass einheitlich und mit dem immer gleichen Ansatz gearbeitet wird.

Exeltools zur Kalkulation sind in dieser Unternehmung überflüssig geworden.

 

Auch Sie haben jede Menge Tools bei Ihnen im Einsatz? Auch Sie fürchten sich vor unterschiedlichen Versionsständen und redundanten Tools?

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